Donnerstag, 27. November 2008

Ein Reh

Ein Reh stand sinnierend,
mitten auf der Strasse,
frierend.

Es glotzt und denkt so allerlei,
ein Auto hält ganz nebenbei,
Fünf Menschen drinne sitzen
die Blitzlichtleuchten blitzen
- nicht.

Die Kamera zu Hause liegt.
Ein Kopf sich aus dem Fenster biegt:
“Nu Reh, ist denn bei dir auch alles klar?
Im Herbst hier auf der Strasse stehn
das kann ganz schnell ins Auge gehn!”

Das Reh sagt nichts, es guckt nur stumm,
und wackelt mit den Ohren.
Der Mensch geht rund ums Reh herum,
- sieht nach, ob es denn was verloren.

“Es sieht ganz ganz aus” ruft er dann,
“Nicht ist kaputt, noch alles dran.”
Ein zweiter Mensch kommt näher:
“Wir sollten´s rüberräumen,
dort kann es weiterträumen”.

Gesagt getan, das Fell ist weich,
sein Herz klopft laut, es zittert leicht.
Das Reh auf starken Armen schwebt
bis es auf Gras, das ungemäht
nicht weit vom Strassenrande, steht.

Türn zu, nun geht es weiter,
- dem Reh wird´s wieder heiter.
Es jault kurz auf der Zünder,
im Auto auf dem Rücksitz Kinder
- und drei offne Münder.

Nach einem Kilometer,
wieder zurück, da steht er
immer noch am Rand, der Bock.
Wahrscheinlich hat er einen Schock,
Wie ist das denn bei Rehen,
könn´ die dann nicht mehr gehen?

Wir steigen aus, und tragen
das Reh zur anderen Seite. Fragen
“Na Reh, vielleicht ist´s besser hier,
dort fern am Horizont ist andres Rehgetier.”

Dem Reh ist´s gleich, die Kinder staunen,
vom Rücksitz hört man leises Raunen:
“Könn´ wir´s nicht mit nach Hause nehmen?
Es könnt in unsrem Zimmer wohnen,
und abends mit im Bette toben!”

“Nüschte”, spricht der Vater streng,
“im Zimmer ist es so schon eng,
ein Reh doch in den Wald gehört
von Menschenkindern ungestört.”

Warum ist es nur stehengeblieben,
Und sah den Vögeln zu beim Fliegen,
an einem so unsichern Ort
- wahrscheinlich steht es heut noch dort.

Sieglinde die vorlaute Mücke

Sieglinde die vorlaute Mücke
sah zwischen Schlüpfer und T-Shirt ne Lücke.
„Ein Stück nackter Bauch
reicht mir ja auch!“
Und schon stach sie zu voller Tücke.

Der gestochene Bauch gehört Ottokar
Über die Mücke er gar nicht glücklich war!
Es gab einen Klatsch -
Sieglinde war Matsch.
Ansonsten das Bootfahrn war wunderbar.

Lesen vs Leben

Leise lächelnd las Lars lustige Lieder.
Lernte lange Leiern labern.
Lars lebte Leben lieber lesend.

Leben leben liesse Lars laut lachend Lieder lallen.
Lernte Lars lesend laufen - Lars läge.

Lars liest lüstern Lippen leckend Liebeslitaneien.
Lars, labe lieber lustvoll Lottes lebende Labien!

Der Sommer ist vorbei

Ach, Herbst
wie du die Blätter färbst,
und kommst mit kaltem Winde.

Die Vögel flüchten bald,
es wird ihnen zu kalt,
auf ihrer hohen Linde.

Ich wär jetzt auch sehr gern
im Süden, dort wo fern
die Sonne heiss und hell.

Doch ich muss hier wohl harren,
die Knochen eisig knarren,
ach hätt ich doch ein Fell.

Mittwoch, 12. März 2008

Warum ich immer zu spät aus dem Haus gehe,

so dass ich zur Bahn rennen muss

Lehn mich zurück,
Genieß mein Glück
Schmeiss in den Kaffee
Ein Zuckerstück.

Lieber jedoch dreie, viere
Da pass ich bald durch keine Türe
Muss tagelang im Bette liegen
Ans Kissen Schwabbelbacken schmiegen.

Werd nie mehr springen, tanzen, rennen,
Stattdessen bis halb 12e pennen.
Weil ich zu fett zum Racken bin,
Mit Riesenwanst und Vierfachkinn.

Das klingt ja alles wirklich nett,
vor allem das da mit dem Bett,
Doch wie solln meine Schwabbelmassen,
Zwischen deine Schenkel passen?

Wie soll ich´s dir von hinten machen,
Wenn Tonnen Speck dazwischen lachen,
Über den zu kurzen Pimmel,
Der nie erreicht den rosa Himmel?

Auf Zucker will ich nicht verzichten,
Der kann so gut die Laune richten.
Um rank zu bleiben reicht es aus,
Dass ich geh knäpplichst aus dem Haus.

Dann muss ich nach der Bahne rasen,
Kann trotz des Zuckers wie die Hasen.
Doch kenn ich dich, wir machen´s nicht,
Die Libido lebt als Gedicht.

So hatz ich weiter nach den Bahnen,
Popfit, doch Freuden nur erahnend.
Mit Gras und Süßem Laune hebend,
So ist das Leben mit dir eben.

Pirniplix

Wohnt in Dresden, ist glücklich verheiratet, hat drei Kinder, leider keinen Hund.

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