Ein Reh
Ein Reh stand sinnierend,
mitten auf der Strasse,
frierend.
Es glotzt und denkt so allerlei,
ein Auto hält ganz nebenbei,
Fünf Menschen drinne sitzen
die Blitzlichtleuchten blitzen
- nicht.
Die Kamera zu Hause liegt.
Ein Kopf sich aus dem Fenster biegt:
“Nu Reh, ist denn bei dir auch alles klar?
Im Herbst hier auf der Strasse stehn
das kann ganz schnell ins Auge gehn!”
Das Reh sagt nichts, es guckt nur stumm,
und wackelt mit den Ohren.
Der Mensch geht rund ums Reh herum,
- sieht nach, ob es denn was verloren.
“Es sieht ganz ganz aus” ruft er dann,
“Nicht ist kaputt, noch alles dran.”
Ein zweiter Mensch kommt näher:
“Wir sollten´s rüberräumen,
dort kann es weiterträumen”.
Gesagt getan, das Fell ist weich,
sein Herz klopft laut, es zittert leicht.
Das Reh auf starken Armen schwebt
bis es auf Gras, das ungemäht
nicht weit vom Strassenrande, steht.
Türn zu, nun geht es weiter,
- dem Reh wird´s wieder heiter.
Es jault kurz auf der Zünder,
im Auto auf dem Rücksitz Kinder
- und drei offne Münder.
Nach einem Kilometer,
wieder zurück, da steht er
immer noch am Rand, der Bock.
Wahrscheinlich hat er einen Schock,
Wie ist das denn bei Rehen,
könn´ die dann nicht mehr gehen?
Wir steigen aus, und tragen
das Reh zur anderen Seite. Fragen
“Na Reh, vielleicht ist´s besser hier,
dort fern am Horizont ist andres Rehgetier.”
Dem Reh ist´s gleich, die Kinder staunen,
vom Rücksitz hört man leises Raunen:
“Könn´ wir´s nicht mit nach Hause nehmen?
Es könnt in unsrem Zimmer wohnen,
und abends mit im Bette toben!”
“Nüschte”, spricht der Vater streng,
“im Zimmer ist es so schon eng,
ein Reh doch in den Wald gehört
von Menschenkindern ungestört.”
Warum ist es nur stehengeblieben,
Und sah den Vögeln zu beim Fliegen,
an einem so unsichern Ort
- wahrscheinlich steht es heut noch dort.
mitten auf der Strasse,
frierend.
Es glotzt und denkt so allerlei,
ein Auto hält ganz nebenbei,
Fünf Menschen drinne sitzen
die Blitzlichtleuchten blitzen
- nicht.
Die Kamera zu Hause liegt.
Ein Kopf sich aus dem Fenster biegt:
“Nu Reh, ist denn bei dir auch alles klar?
Im Herbst hier auf der Strasse stehn
das kann ganz schnell ins Auge gehn!”
Das Reh sagt nichts, es guckt nur stumm,
und wackelt mit den Ohren.
Der Mensch geht rund ums Reh herum,
- sieht nach, ob es denn was verloren.
“Es sieht ganz ganz aus” ruft er dann,
“Nicht ist kaputt, noch alles dran.”
Ein zweiter Mensch kommt näher:
“Wir sollten´s rüberräumen,
dort kann es weiterträumen”.
Gesagt getan, das Fell ist weich,
sein Herz klopft laut, es zittert leicht.
Das Reh auf starken Armen schwebt
bis es auf Gras, das ungemäht
nicht weit vom Strassenrande, steht.
Türn zu, nun geht es weiter,
- dem Reh wird´s wieder heiter.
Es jault kurz auf der Zünder,
im Auto auf dem Rücksitz Kinder
- und drei offne Münder.
Nach einem Kilometer,
wieder zurück, da steht er
immer noch am Rand, der Bock.
Wahrscheinlich hat er einen Schock,
Wie ist das denn bei Rehen,
könn´ die dann nicht mehr gehen?
Wir steigen aus, und tragen
das Reh zur anderen Seite. Fragen
“Na Reh, vielleicht ist´s besser hier,
dort fern am Horizont ist andres Rehgetier.”
Dem Reh ist´s gleich, die Kinder staunen,
vom Rücksitz hört man leises Raunen:
“Könn´ wir´s nicht mit nach Hause nehmen?
Es könnt in unsrem Zimmer wohnen,
und abends mit im Bette toben!”
“Nüschte”, spricht der Vater streng,
“im Zimmer ist es so schon eng,
ein Reh doch in den Wald gehört
von Menschenkindern ungestört.”
Warum ist es nur stehengeblieben,
Und sah den Vögeln zu beim Fliegen,
an einem so unsichern Ort
- wahrscheinlich steht es heut noch dort.
pirniplix - 27. Nov, 09:39